2023-05-20 DNKM - Fährt, fährt fährt nicht…

Mittwoch, 24. Mai 2023 - 08:03 Uhr

Vledderveen(NL) - 20.05.2023 - Nach langer Pause und dank meines Bruders generalüberholten Vergasers, haben wir uns am Freitag nach Vledderveen aufgemacht.

Der Samstag startete dann wie immer mit einem freien Training. Da uns die Strecke schon gut bekannt ist, hatten wir bereits zu Hause die richtige Übersetzung montiert. Für das anschließende Zeittraining mussten wir nur noch die Räder wechseln.

Leider haben die Reifen relativ lange gebraucht, um Grip aufzubauen, sodass meine Zeit alles andere als gut war.

Gestartet wurden wir in einem Rennen mit den Rotax Junioren. Das erste Starterfeld mit den Junioren wurde etwas zeitversetzt vor uns gestartet. Ich musste von Platz 4 starten. Klingt theoretisch gut, praktisch aber der letzte Platz, da die Klasse leider sehr schlecht besetzt war.

Ich bin relativ entspannt an die Sache herangegangen. Ich hatte nichts zu verlieren und war einfach nur froh, dass das Kart wieder lief.

Der Start von Rennen 1 lief sehr gut. Obwohl ich von der falschen Seite starten musste, konnte ich mich direkt in der ersten Kurve rechts rüber setzen und auf Rang drei einordnen. Danach hieß es hinten verteidigen und vorne angreifen. Nach Runde 2 waren die Reifen endlich richtig auf Temperatur, leider konnte ich dennoch nicht zu den ersten zwei Aufschließen, musste aber nach hinten weiterhin meine Position verteidigen. Eine besondere Schwierigkeit liegt auch immer darin mit einer anderen Klasse zeitgleich im Rennen zu fahren. So musste man nie ob der Angreifer hinter einem wirklich ein Konkurrent ist, oder nur einer aus der anderen Klasse. Insbesondere auch die Überholvorgänge sind schon mal schwieriger. Für den in Führung liegenden Dennis wurde das auch zum Verhängnis. Es kam kurz vor mir zu einem Crash und in Folge dessen zum Ausfall beider. So konnte ich schließlich den zweiten Platz ins Ziel fahren, aber auch nicht ohne Reibereien mit den Rotax und ich merkte, dass die Reifen mit jeder Runde mehr zu schmieren begannen.

Für Rennen 2 war meine Startposition  besser. Eine Reihe weiter vorne, aber dennoch auf der falschen Seite. Der Start verlief wieder gut und ich konnte mich nach der ersten Kurve rechts einordnen. Die große Aufgabe in diesem Rennen hieß Verteidigung. Von der Leistung her hatte ich keine Chance den Führenden einzuholen oder zu überholen. Und hinter mir musste ich auch zwei halten, die eigentlich schneller könnten. Das ganze Rennen über musste ich Kampflinie fahren. Immer mal wieder zweigte sich hier oder da ein Frontspoiler, aber alles klappte gut. Aber auch weil meine Konkurrenz sehr fair fuhr. Bis mir plötzlich mehrfach jemand ins Kart schepperte. Das war aber niemand aus meiner Klasse, sondern der Führende der Rotax, der offensichtlich nicht verstanden hat, dass er nicht der einzige ist, der Rennen fährt. Tatsächlich hat aber auch dieser Überholvorgang funktioniert ohne eine Position einzubüßen. Jede Runde bei Start und Ziel dachte ich „jetzt zeig doch endlich das Schild für die letzte Runde“. Leider kam es nicht mehr dazu. Die Hinterachse wurde unruhig bis mich schließlich zwei Runden vor Schluss mein linkes Hinterrad überholte. Durch den akuten Gripverlust geriet das Kart ins Schleudern. Schließlich kam ich in der Böschung ohne weitere Beschädigungen oder gar Verletzungen zum Stehen. Alle Radbolzen waren abgeschert.

Nach Reparatur bzw. Wechsel der Radsterne ging es dann zu Rennen drei wieder von P4 aus.

Der Motor wurde gestartet und wir wartete  auf die Freigabe, um in die Einführungsrunde zu starten. Die Freigabe kam, ich trat aufs Gas – Motor aus. Netterweise wurde ich von einem Vater eines Konkurrenten neu gestartet. Der Motor lief wieder, aber fahren wollte er nicht. Drei Kurven weit habe ich es geschafft, bis der Motor wieder ausging.  – Wieso ist die ungeklärte große Frage.

Ein zweiter Platz und zwei Ausfälle. Irgendwie scheint die Pechsträhne nicht abzureißen.

Einen großen Dank an meine moralische Unterstützung (Andy und Mama) und meinen ratlosen und verzweifelten Mechaniker (Papa).

/LS