100 Miles Genk - heute mal rückwärts
Sonntag, 11. Juni 2023 - 21:25 Uhr
Genk (B) 9.6.23 – Heute stand ein besonderes 100Miles in Genk auf dem Plan. Es wurde zum allererersten Mal die international bekannte Kart-Rennstrecke in Genk entgegen der allgemein üblichen Fahrtrichtigung in angriff genommen. Es gab dieses Jahr zwei Termine im Rahmen des Kart After Work um die Strecke auch mal entgegen der Fahrtrichtung trainieren zu können, an beiden Terminen konnte ich jedoch nicht teilnehmen. So war es am Freitag mein erstes Mal, im gegensatz zu vielen anderen Teilnehmern.
Das besondere Ereignis führte auf jeden Fall zu einem sehr vollen Starterfeld, denn mit 51 Teilnehmern waren wir maximal besetzt. Teams wie OKT, sind üblicher Weise mit ca 3-4 Teams vor Ort, dieses Mal waren 22 Fahrern verteilt auf 10 Teams angetreten.
Das Wetter spielte in vollem Umfang mit, kein Wölkchen am Himmel, um 18 Uhr in Genk immer noch 30° C. Dieses Mal war ich wieder alleine am Start für 20 Minuten Training und 120 Minuten Rennen zu absolvieren. Im Frühjahr haben wir gefroren, dies war für heute definitiv ausgeschlossen.
Das Training verlieft nicht ganz wie gewünscht, denn meine schnellste Zeit von 1:13,781 hatte definitiv noch viel potential nach oben. Die Spitze fuhr knapp 2 Sekunden schneller und fand mich auf Rang 28 wieder. Doch die Leistungsdichte war schon sehr hoch, denn die ersten 23 Teilnehmer lagen innerhalb von einer Sekunde.
Ich brauchte definitiv noch mehr Runden um mich an die Strecke zu gewöhnen. Ein Problem an der gedrehten Fahrtrichtung war die neu zu findende Ideallinie, ganz besonders in den Kurven. Denn wo sich überlicher Weise am Kurvenausgang ein Kurb befindet, der kleinere Fehler in der Idellinie zulässt, war nun Wiese vor zu finden. Die gewünschten Kurbs gab es nur am Kurveneingang, doch hier waren Sie nicht wirklich zu gebrauchen. Wenn man also letzte Rille durch die Kurve unterwegs war und einen kleinen Fehler machte, ging es direkt mit mindestens einem Rad durch die Wiese. Hatte man glück, war es nur das Hinterrad und man konnte den Fehler mit Gegenlenken korrigieren. Wenn es bereits das Vorderrad aus der Kurve geschoben hatte, folge das Hinterrad direkt mit und es ging ab durchs Graß. Da die Wiese staubtrocken war, gab es sehr regelmäßig das Problem, dass die Kurvenausgänge von einem vorherigen Teilnehmer extrem verdreckt wurden und so ein sehr wechselndes Grippverhältnis anzutreffen war. Eine weitere sehr schwierig zu fahrende Passage war die Schikane mit 90° Kurve zur Europalan-Geraden. Diese Schikane konnte eigentlich mit einem kurzen Lupfen genommen werden. Dazu musste man aber die Kurbs in der Schikane 100 %ig treffen, denn passte es einmal nicht ganz, ging es auch hier mit Vollgas direkt in die Wiese.
Nun war mein Startplatz mit 28 von 50 ins Rennen gehenden Teilnehmern mit Sicherheit nicht optimal, aber mit 2 Stunden Fahrzeit, sollte es hier noch die Möglichkeit geben ein paar Plätze zurück zu gewinnen. Der Start verlief für mich ziemlich gut, ich konnte mich recht gut aus den im Mittelfeld unvermeidbaren Rangeleien raus halten und in den ersten Runden bereits 4 Plätze gut machen.
An die Strecke hatte mich auch immer mehr gewohnt und konnte meine Fahrzeiten im ersten Stint auf 1:12,425 reduzieren. Ich hielt min erstes Kart ca 45 Minuten, um aus dem regulären Stopp-Rhythmus der anderen Teilnehmern raus zu sein und wechselte in mein zweites Kart. Diese Mal achtete ich ganz sorgfältig auf die einzuhaltende Boxstopp-Zeit von 2:30 und hielt mit 2:33 die Zeit ganz brav ein. Da das zweite Kart sich sehr gut anfühlte entschloss ich mich den zweiten Stint mit ca 53 Minuten auch recht lang zu ziehen. Problem war, dass man seine Fahrzeit während der Fahrt leider nicht ermitteln konnte, da die große Videowall auf Start-Ziel natürlich auch in die falsche Richtung zeigte. Da war nun wiede mein Problem, was sich gut anfühlt, muss leider nicht immer gut sein. Ich fuhr mit dem zweiten Kart Zeiten im Bereich 1:12,9 – 1:13,4. Somit gut eine halbe Sekunde zu langsam. Da nur noch 20 Minuten insgesamt zu fahren waren und ich noch noch 2 Stopps absolvieren musste habe ich mir einen kurzen Wechsel überlegt. Denn 10 Minuten vor Rennende schließt die Boxengasse. Ich fuhr rein mir mein drittes Kart holen und nach 1 Runde direkt wieder um mir mein viertes und letztes Kart zu holen. Mein Stopp 2 und 3 lagen ebenfalls über 2:30 und waren somit für mich straffrei. Nun war mein viertes Kart leider eine ziemliche Gurke, denn auf der Hinterachse recht instabil und einer schwer zu dosierenden Bremse. Mit Zeiten im Bereich von 1:13 -1:14 verlor ich in der drittletzten Rennrunde auch noch meinen 20 Platz gegen einen Konkurenten und kam am Ende auf Rang 21 ins Ziel.
Nach gut 2,5 Stunden im Kart, bei Temperaturen von 30° bzw am Ende 25°, war ich definitiv fertig und nass geschwitzt.
Es hat wie immer Spaß gemacht, aber ich muss sagen die reguläre Fahrtrichtung gefällt mir definitiv besser.